Das Eisenwerk zu Hausen im Wiesental

Das Transportwesen

Bis Ende des 18. Jhrts gab es im Südschwarzwald nur wenig festangelegte Straßen. Die vorhandenen Wege waren meist unbefestigt. Die Römerstraßen, welche zu Beginn unserer Zeitrechnung den Süddeutschen Raum  zur Versorgung der Truppen und als Handelswege angelegt, durchzogen, dienten den Herrschaften nicht als Vorbild für ein flottes Transportwesen. Nach dem Abzug der Römer benötigten die Landbesitzer über 15 Jahrhunderte, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass zur Entwicklung einer Landschaft auch gute Straßen benötigt werden. Bis dahin hatten die Fuhrleute den Gütertransport mit Schlitten, einachsigen Karren und kleinen Wagen zu bewältigen.

Holztransporte erfolgten vielfach auf dem Wasserweg. Vorbildlich hierfür war der Floßgraben von Hausen nach Basel. Auf ihm wurden ca. 5 Millionen Ster Holz in die Schweiz und nach Breisach geflößt. Auch wurden die Karrenwege selten in Schleifen und Windungen an die Berghänge gelegt. Meist wurde der kürzeste Weg auf die Höhe und in das Tal benutzt.

Eine Darstellung von Wegeverhältnissen findet sich in der Schrift „Markgräflerland", 1995/2. Pfarrer Müller schreibt im Jahre  1816 an die Großherzogliche Straßenkommision einen wohlbegründeten Antrag. Daraus ist zu lesen:
„ Es gehört unstreitig zu den befremdendsten und sonderbarsten Erscheinungen der früheren Zeit, Straßen über Gebirge und Hügel anzulegen, die man füglich und ohne besondere Schwierigkeiten durch ebene Täler hätte ziehen können, ohne besondere Vorteile in Rücksicht auf die Entfernungen dabei zu gewinnen. Und dies ist dann auch ganz insbesondere der Fall bei der Kommunikationsstraße, welche von Schlächtenhaus über Wißleth führt. Eine Last, die man wegen der zwischen Schlächtenhaus und Wißleth liegenden häufigen Hügel kaum mit 5 Stück Zugvieh von Schlächtenhaus über Wißleth nach Schopfheim bringen kann, würde man mit aller Gemächlichkeit mit drei, wir möchten fast sagen mit zwei Stück Zugvieh über Steinen dahin bringen; und das noch in kürzerer Zeit als es auf ersterer Straße nur immer möglich ist." Er schreibt u. a. weiter: „Ja habe es oft mit Augen gesehen, dass Lasten von Erz, von Kandern nach Hausen bestimmt, selbst bei bodenloser Strasse lieber über Steinen nach Wißleth gingen, wenn gleich die Kommunikationsstrasse einen festen fahrbaren Boden darbot."

Der Weg von Wieslet über den Maiberg nach Hausen dürfte gleich beschwerlich gewesen sein wie die zuvor geschilderte Strafte von Schlächtenhaus nach Wieslet. Aus der Beobachtung des Pfarrers Müller stellt sich die heute nicht mehr zuu beantwortende Frage, warum die Erztransporte von Steinen über Wieslet und über den Maiberg nach Hausen gebracht wurden und nicht auf dem direktem Wege Schlächtenhaus - Steinen - Hausen? Wie schon erwähnt wurden die im Rebland geförderten Erze zum Platzhof zwischen der Scheideck und Schlächtenhaus transportiert. Von dort erfolgte der Transport nach Hausen mit Tragesel und Ochsenkarren. Pferdegespanne wurden vorwiegend für den Transport der Holzkohle eingesetzt. Es ist bekannt, dass auf der Sirnitz ein Bauer vertragsmäßig 40 Pferde für Kohlenfuhren zu stellen hatte.
                  
Nach einer Ausarbeitung von Walter Arzet