Das Eisenwerk zu Hausen im Wiesental
Die Wasserräder und die Hammerschmiede
Mit der Einführung des Wasserrades wurde die Wasserkraft nutzbar gemacht. Diese konnte mit Hilfe des Wasserrades auf die Gewerke übertragen werden. Neben der Holzkohle stellte das Wasser den zweiten, ebenso wichtigen Energieträger der damaligen Hüttenwerke dar. Die großen Blasbälge der Hochöfen - der Frische- und Wärmefeuer - wurden von Wasserrädern angetrieben, gleichfalls die Hammerwerke, die sowohl zur Eisenerzeugung als auch zur Verarbeitung des Roheisens eingesetzt wurden.
Für die Einrichtung einer Eisenschmelze mit Hammerwerk war in erster Linie die unmittelbare Nähe von Wasser maßgebend. Nach der Einführung der Wasserradwerke wanderte die Eisenindustrie in die Flusstäler, Erze und Holzkohle wurden nachgeliefert. Die Ansiedlung des Eisenwerkes Hausen ist ein typisches Beispiel hierfür.
Die Vielfalt der Nutzung der Wasserkraft kann hier nicht vollständig beschrieben werden. Gleichfalls lässt sich die Technik der Wasserräderherstellung nicht in vollem Umfang erfassen. Zu vielgestaltig waren die von heimischen Handwerkern erstellten Wasserräder. Eichenholz wurde hauptsächlich verwendet, jedoch war „rotstirniges" Lärchenholz noch haltbarer gegen die angreifende Tätigkeit des Wassers. Eindeutig dagegen ist der verwendete Typ: es handelt sich in allen Fällen um "unterschlächtige" wasserräder (also solche, bei denen das Wasser unter dem Rad hindurchfließt), da das Gefälle der Gräben und Kanäle für für sie, nicht jedoch für "oberschlächtige" Räder (bei denen das Wasser über einen Kanal auf das Rad geleitet wird) geeignet war.
Dank der Detailtreue kann man auf dieser Karte von 1810 deutlich die 5 Wasserräder im linken sowie (etwas ungenauer) die 8 Wasserräder im rechten Kanal der Hammerschmiede erkennen.
Nach einer Ausarbeitung von Walter Arzet